Forschungsschwerpunkte

Innerhalb dieser Forschungsschwerpunkte sind eine Vielzahl von Drittmittelprojekten angesiedelt, die hier nicht im Detail aufgeführt werden. Auftraggeber sind bevorzugt solche mit einem Reviewverfahren und einer wissenschaftlichen Begleitung. Bei Interresse an einzelnen Projekten sprechen Sie uns jederzeit an. Wir freuen uns auf den Dialog.

Gesundheitsökonomische Evaluationen

In der Gesundheitsversorgung spielen zunehmend auch ökonomische Parameter eine wichtige Rolle. Methoden der gesundheitsökonomischen Evaluation können zu einer informierten Entscheidung über die Allokation von Ressourcen beitragen. Zu den im IGKE angewandten Methoden gehören die nicht-vergleichenden (z.B. Krankheitskostenstudien) sowie die vergleichenden Studien (z.B. Kosten-Nutzen-Analysen). Das IGKE befasst sich darüber hinaus im Bereich der  Gesundheitsökonomie mit der Analyse von Krankenkassendaten und der Evaluation von Modellprojekten.

Projektbeispiele:

  • Risikostratifizierte Kosten-/Nutzenbewertung der risikoangepassten Früherkennung beim Mamma-, Ovarial- und Kolonkarzinom. Förderer BMBF
  • Kosten-Effektivitäts Analyse zu Rituximab zur Therapie der chronisch-lymphatischen Leukämie. Förderer IGKE
  • Kosten-Effektivitäts Analyse zu Sturz- und Frakturprophylaxe bei Pflegeheimbewohnern. Förderer IGKE
  • Ökonomische Auswirkungen demografischer Veränderungen auf die Gesundheitsausgaben im stationären Sektor anhand von Daten des vdek. Förderer IGKE
  • Krankheitskostenanalyse der altersbedingten Makuladegeneration. Förderer Dr. Werner Jackstaedt-Stiftung
  • Erstellung eines Krankheitskostentagebuchs zur Evaluation eines Nachsorgeangebots der begleitenden Sozialberatung bei Patienten mit psychosomatischer oder psychischer Erkrankung . Förderer Refonet.

Stärkung der Gesundheitskompetenz

Zur Verbesserung Gesundheitszustandes und zur Erhaltung der Lebensqualität der Bevölkerung ist eine ziel-gerichtete und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung von besonderer Bedeutung. Individuelle Gesundheits-kompetenzen spielen eine zentrale Rolle bei der Frage, ob Patienten (insbesondere ältere Menschen mit multimorbiden
Erkrankungen) Zugang zu adäquater Gesundheitsversorgung erhalten und sich im Gesundheitssystem zurecht-finden. Insbesondere sozial schwache und ältere Bevölkerungsgruppen, die den größten Bedarf an Gesundheits-versorgung aufweisen, verfügen häufig über eingeschränkte Gesundheitskompetenzen. Das IGKE führt in diesem Bereich Befragungen durch und entwickelt neue Instrumente zur krankheits- und populationsspezifischen Erfassung der Gesundheitskompetenz.

Projektbeispiele:

  • Patienten- und Nutzerkompetenzen in Deutschland. – Populationsbezogene Erhebung des Einflusses von Gesundheitskompetenzen auf das Entscheidungsverhalten älterer Menschen bei der Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen (in Kooperation mit der Uni Siegen). Förderer DFG
  • Transparenz für Patienten fördern – Entscheidungskompetenz stärken. Förderer Dr. Werner Jackstädt Stiftung
  • Entwicklung eines patientenindividuellen Informationsalgorithmus sowie von therapiebegleitenden Informationsmeilensteinen für onkologische Patienten. Förderer: Dr. Werner Jackstädt Stiftung
  • Quantifizierung der Gesundheitskompetenzen des sozialen Netzwerks als erklärende Variable für Ungleichheit im Zugang zur medizinischen Versorgung. Förderer IGKE
  • Entwicklung einer Entscheidungshilfe für Eltern mit Kindern mit Otitis Media. Förderer: AOK-BV

Versorgungsmanagement und Selbstmanagement chronischer Krankheiten

Wichtige Folgen der steigenden Prävalenz chronischer Erkrankungen sind nicht nur hohe Kosten für das
Gesundheitssystem, sondern auch die Einschränkung von Lebensqualität, sozialer Teilhabe und der
Selbständigkeit der Betroffenen. Ein erfolgreiches Versorgungsmanagement sollte daher die Vermeidung von akuten Komplikationen und Folgeerkrankungen chronischer Krankheiten zum Ziel haben. Dies kann nur gelingen, wenn das Selbstmanagement der PatientenInnen gestärkt wird und die derzeit noch weitgehend akutmedizinisch ausgerichteten Versorgungsstrukturen an die medizinischen, pflegerischen und sozialen Bedarfe chronisch Kranker angepasst und miteinander vernetzt werden.

Projektbeispiele:

  • Vergleichende Befragung zum Disease Management Programm Diabetes Mellitus der BARMER GEK und Geisinger Healthplan. Förderer CMWF
  • Überlebenszeitanalyse in Disease Management Programmen. Förderer IGKE
  • Häufigkeit und Folgen der Anwendung potentiell nicht geeigneter Medikamente bei älteren Versicherten (Auswirkungen der Arzneimittel im Rahmen der _‚PRISCUS-Liste‘_ auf Deutschland). Förderer: Dr. Werner Jackstädt Stiftung
  • Evaluation des DMPs Diabetes Mellitus Typ II und des Bonusprogramms „aktiv pluspunkten“ der BARMER Ersatzkasse. Förderer BARMER GEK

Interprofessionelle Kooperation

In der Patientenversorgung arbeiten verschiedene Gesundheitsberufe (u.a. ÄrztInnen und Pflegekräfte) eng
zusammen, die sich aber in ihrem Berufsverständnis sowie der Kommunikationsstruktur und -kultur stark
voneinander unterscheiden. Diese Problematik wirkt sich auch auf die Qualität der Patientenversorgung dahingehend aus, dass der überwiegende Anteil unerwünschter Ereignisse in der Patientenversorgung auf Mängeln in der
Kommunikation zwischen den Berufsgruppen beruht . Mit dem Ziel, die Kooperation zu verbessern, entwickelt,
implementiert und evaluiert das IGKE interprofessionelle Lerneinheiten und Interventionen.

Projektbeispiele:

  • Entwicklung, Implementierung und Evaluation interprofessioneller Fortbildungsmodule in der Onkologie (Grundlagenwissen, Kommunikation im interprofessionellen Team und Theorie und Praxis der systemischen Tumortherapie). Förderer Robert Bosch Stiftung
  • Entwicklung, Implementierung und Evaluation einer interprofessionellen Curriculums zur Hygiene und zur Hygiene-Compliance. Förderer BMG
  • Systematische Recherche nach und Analyse von interprofessionellen Aus-, Fort-, oder Weiterbildungsangeboten sowie von Leitfäden und Kriterienkatalogen zu deren Bewertung; Analyse der Ergebnisse quantiativer Forschung zur Qualität der Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Pflegekräften. Förderer Robert Bosch Stiftung