In der Uniklinik Köln haben sich vor kurzem Konsortialpartner des Forschungsprojekts eliPfad getroffen, um die Entwicklung des Projekts vorzustellen und zu diskutieren. eliPfad zielt darauf ab, älteren Menschen nach einem Klinikaufenthalt eine längere Phase der Selbstständigkeit im häuslichen Umfeld zu ermöglichen und damit den sogenannten "Drehtüreffekt" zu durchbrechen. Dieser bezeichnet das erhöhte Risiko multimorbider älterer Patientinnen und Patienten, in den Wochen nach einem Krankenhausaufenthalt wiederholt stationär aufgenommen zu werden. Durch eine individuelle Betreuung und einen verstärkten Austausch zwischen Krankenhausärzten und Hausärzten soll die eliPfad-Versorgung diese wiederholten Aufnahmen reduzieren.
Schwerpunkte des Treffens im CECAD mit rund 60 Gästen waren die Themen Patientenzentrierung, Prozessentwicklung und -begleitung, die Einbindung niedergelassener Ärzte sowie die Vorstellung der einrichtungsübergreifenden elektronischen Patientenakte und eines smarten Assistenten. Die Patientenzentrierung und die Frage nach dem Nutzen für den Patienten standen dabei im Mittelpunkt der Diskussionen.
Die offizielle Umsetzung des Projekts startete am 01. September 2022. In den vergangenen Monaten wurden zahlreiche Vorbereitungen auf verschiedenen Ebenen getroffen. Dazu gehörten die Einstellung von Fallmanagerinnen sowie die Bildung eines Teams aus Vertreterinnen und Vertretern der Klinik, der Haus- und Facharztpraxen, der Apotheke, der Physiotherapie, des Sozialdienstes und weiteren.
Ab dem 01. September 2023 können Patientinnen und Patienten an sechs verschiedenen Kliniken in Nordrhein-Westfalen an der Studie teilnehmen: an der Uniklinik Köln, dem Klinikum Dortmund gGmbH, dem Herz-Jesu-Krankenhaus Münster-Hiltrup, dem St. Franziskus-Hospital Münster, der Uniklinik RWTH Aachen und dem Uniklinik Marien Hospital Herne (RUB).
Ein besonderer Höhepunkt der Veranstaltung war die Keynote von Dr. Heinz-Wilhelm Esser, bekannt als "Doc Esser" und Oberarzt der Sektion Pneumologie am Sana-Klinikum Remscheid sowie WDR-Fernsehmoderator. Er unterstrich die Bedeutung der eliPfad-Studie und veranschaulichte die Herausforderungen im aktuellen Entlassmanagement. Diese und weitere Beiträge verdeutlichten die Chancen, die eliPfad für die Versorgung älterer multimorbider Menschen bietet.